Mit dem Gedanken „eigentlich müsstest du mal einen Marathon laufen“ habe ich mich Mitte 2014 für den Haspa Marathon Hamburg am 26. April 2015 angemeldet. Für meinen großen Traum entschied ich mich, nach meinem Skiurlaub, Anfang 2015 komplett auf Alkohol zu verzichten. Die ersten Wochen habe ich frei trainiert, bevor am 2. Februar die 12 wöchige, intensive Vorbereitung begann. Es gibt unzählige Trainingspläne und so entschied ich mich für einen Trainingsplan von Runnersworld für meine angepeilte Zielzeit von unter 4:00 Stunden.
Der Trainginsplan war gut strukturiert mit verschiedenen Einheiten und in der Woche standen in der Regel keine Einheiten an, die länger als 60 Minuten gedauert haben. Zum Abschluss der Woche standen immer Sonntags die Langläufe mit bis zu 32 km an, wobei ich sehr überrascht war, wie gut ich diese weggesteckt habe.
Am Anfang war ich etwas übermotiviert, bin immer etwas mehr gelaufen und habe so durch eine Blockade der Waden schnell festgestellt das der Körper auch seine Regenerationspausen (oh wunder!) braucht. Dank dieser frühen Erkenntnis, habe ich mir auf die Pausen/Regeneration, auch mit Unterstützung der Blackroll geachtet und bin so im weiteren Verlauf sehr gut durch den Trainingsplan gekommen.
Vorbereitung: Die Woche vor dem Start
Der Marathon rückte immer nähe, die Freude wurde auch immer größer und so ging es in die entscheidende letzte Woche. In der letzten Woche kann man viel falsch machen, gerade wenn die Vorbereitung nicht so lief und man zwanghaft noch Trainieren will. Hierrüber findet man auch wieder diverse Artikel und Ansichten. In Kombination von Erfahrungen meiner Kumpels, haben die Marathontipps vom Hamburger Laufladen alle wichtigen Punkte zusammengefasst an denen ich mich auch Orientiert habe. Ergänzend hierzu habe ich ab den Mittwoch vor dem Wettkampf täglich Magnesium in form von Brausetabletten eingenommen und so sah letztendlich mein finale Plan aus:
Mittwoch, 22.04.2015
- Start tägliche Magnesium einahmme
Freitag, 24.04.2015
- Startunterlagen abholen, entspannter Gang über die Endurance Messe
Samstag, 25.04.2015
- Wetterbericht checken, Wettkampflleidung raussuchen, Startnummer & Chip befestigen, Kleidung für davor und danach, Schuhe für danach.
Sonntag, 26.04.2015
- 06:00 aufstehen
- 06:10 Frühstück – 1 Glas süßen Saft trinken, weißes Brötchen mit Honig
- 06:40 Anziehen, Brustwarzen tapen, Reibeflächen mit Vaseline einreiben
- 07:30 Losfahren zum Wettkampfort
- 07:45 Entspannt angekommen, Umziehen & Kleidung abgeben
- 08:20 an den Start, auf Toilette gehen und entspannt einen halben Liter Wasser trinken
- 09:00 START!
Gekrönt wurde die letzte Woche noch durch den Gewinn von zwei VIP Tickets für den Haspa-VIP-Bereich. Neben Catering konnten mich meine Eltern auch direkt von der Tribüne am Start/Ziel Bereich anfeuern 🙂
Der Wettkampf
Dank der guten Planung bin ich entspannt und rechtzeitig in meinem Startblock angekommen. Pünktlich zum Start um 9:00 Uhr fing es auch ein wenig an zu regnen. Der ein oder andere sagt sicherlich das doch typisch für Hamburg, aber ein Hamburgerjung bringt so eine „hohe Luftfeuchtigkeit“ nicht um. Mit einer angepeilten Zielzeit von 03:59:59 bin ich im Startblock H untergekommen. Auf Grund der vielen Leute bin ich aber erst um ca. 09:14 gestartet und hier hat es sich bezahlt gemacht, dass ich bis zum Start noch eine alte Jacke anhatte die ich einfach am Rand entsorgt habe.
Als es endlich losging war die Freude riesig und ich lies die ganze, tolle Atmosphäre auf mich wirken. Die ersten Kilometer liefen sehr gut und erst bei KM 25 ist es zu einem gefühlten Leistungseinbruch gekommen, denn aber durch ein Gel und einer zujubelnden Familie im nu verflogen war. Weiter lief es durch die schönste Stadt der Welt und so hat mich der erste wirkliche Aussetzer bei KM 39 erwischt. Durch den einsetzenden Starkregen bin ich mit der Atmung etwas aus dem Takt gekommen und habe Seitenstiche bekommen. Motiviert durch einen älteren Herren der nur meinte ich könne jetzt nicht gehen da seine Wäsche nass wird, einen Kumpel bei KM 40 der auch nicht mit meinem kleinen Spaziergang einverstanden war und einer übertriebenen, gleichmäßigen Atmung waren die Seitenstiche im nun verflogen und es ging auf die letzten 2 Kilometer der Partymeile. Überglücklich mit tränen in den Augen konnte ich meinen ersten Marathon mit 03:48:55 finishen.
Durch die guten Vorbereitung habe ich mein ersten Marathon und die Zeit danach (ausgenommen Musekelkater) ohne Probleme überstanden.
Danke an Alle die mich bei meinem Traum Marathon unterstützt haben. Es gibt nichts schöneres als Freunde und Familienmitglider die am Rand stehen und einen motivieren. Es war sicherlich nicht der letzte Marathon… 🙂