#whyirunlisboa – Tide Runners go Lisboa

Am Freitag, zwei Tage vor dem Halbmarathon in Lissabon, war es endlich soweit und der Flieger startete morgens um 6:00 Uhr von Hamburg Richtung Portugals Hauptstadt. In Lissabon angekommen, schien, entgegen unseren Erwartungen, nicht die Sonne und wir mussten bei milden Temperaturen mit einem leichten Nieselregen Vorliebe nehmen. Mit dem Taxi ging es vom Flughafen zu unserer Unterkunft mitten in Lissabon. Da es immer noch regnete, gab es erstmal ein typisches portugiesisches Frühstück mit Natas (das sind mit Pudding gefüllte Blätterteigtörtchen), frisch gepresstem Orangensaft und Kaffee.  

Nach diesem ausgiebigen Frühstück gingen wir einkaufen, da wir die restlichen Tide Runners erst gegen 1 Uhr nachts erwarteten und wir zumindest das Nötigste in der Wohnung haben wollten. Zu unserem Glück hörte es gegen mittags auf zu regnen und so konnten wir ein wenig in Lissabon spazieren gehen und die Stadt erkunden. 

 

Shakeout-Run am Tag vor dem Lauf

Mittlerweile hat es sich so eingependelt, dass sich am Tag vor dem Lauf die lokale Laufcrew zu einem Shakeout-Run trifft. Pünktlich um 11 Uhr führten uns Bo und Lui von den Correr Na Cidade durch ihre Stadt. Lissabon ist für uns Hamburger eine sehr hügelige Stadt, umso glücklicher waren wir, dass die 8 km lange Strecke nur den Berg runter und anschließend flach am Tajo, dem längsten Fluss Portugals entlangführte. Während der Tour haben wir noch diverse nützliche Tipps zum Halbmarathon von Lui bekommen. 

 Frisch geduscht ging es nach dem Lauf noch durch Lissabon, bevor wir von unseren Starköchinnen Anna und Annaleen mit einer zauberhaften Pasta zum Abendessen verwöhnt wurden.

Auf geht’s – Raceday

Rrrrring-Rrrrring-Rrrrrring. Der Wecker von Henning schrillte. Ich schaute auf die Uhr und es war 5:15 Uhr … Ach ja! Henning hatte seine Uhr nicht umgestellt. Also doch noch eine Stunde schlafen, bevor wir wirklich aufstehen mussten. Gegen 6:15 Uhr erwachte langsam das Leben in der Tide-Runners-Bude. Duschen, Frühstücken, Rollen, Natas essen …; was man halt so vor dem Laufen macht. Pünktlich gegen 7:30 Uhr ging es los zum Start, also 3 Stunden vor dem Startschuss! Das ist sehr früh, da der Start aber auf der anderen Seite des Tajos liegt, müssen alle 37.000 Starter mit einer Bahnlinie zum Start fahren. Engpässe sind vorprogrammiert, vor allem wenn die Uhrzeit weiter Richtung Startzeit rückt. Neben dem Halbmarathon gab es noch einen Mini-Lauf über 8 Kilometer, der von vielen auch als Spaziergang genutzt wird, um mal zu Fuß über die Brücke „Ponte de 25 Abril“ zu kommen.

Mit der Anfahrt hat alles super geklappt, wir waren pünktlich am Start und langsam kam auch die Sonne zum Vorschein. Mit nur 131 Trainingskilometern im Jahr 2016, bedingt durch meine hartnäckige Erkältung, stieg langsam die Nervosität. Keine Vorbereitung und gleich einen Halbmarathon hinlegen. Das kann ja eigentlich nur schiefgehen 🙂 

Los ging es und ich wollte Urte aus unserer Gruppe ein wenig zur neuen Bestzeit begleiten. Angepeilt war ein 4:48er Pace, der sich jedoch auf den ersten Kilometern irgendwo um die 4:28 eingependelt hat. Um wieder auf den Durchschnittspace zu kommen, haben wir das Tempo ein wenig reduziert. 

  

Bis Kilometer 10 verlief auch alles nach Plan, dann forderte das Untrainiert sein seinen Tribut: Die Luft war einfach raus, es war viel zu warm und ich ließ Urte ziehen, die sich vorher noch mit einem Handschlag von mir verabschiedete (sehr höflich, diese förmliche Verabschiedung). Die restlichen Kilometer waren nur noch Kampf und als es auf Kilometer 15 auch noch knapp Ziel vorbeiging, hätte ich am liebsten abgebrochen. So etwas kommt mir aber nicht in die Tüte. Letztendlich konnte ich völlig am Ende mit einer Zeit von 01:54:18 die Ziellinie überqueren. Am Ende haben es alle von uns ins Ziel geschafft. An dieser Stelle Glückwunsch an Peter, der mit einer unglaublichen Zeit von 01:27:23 die Sub 1:30 geknackt hat! 

  
 
  Zum Abschluss sind wir abends noch eine Runde spazieren gegangen, bevor wir bei einem leckeren Essen den Tag ausklingen ließen. 

Würde ich Lissabon noch einmal laufen?

Lissabon ist eine schöne Stadt, mit vielen freundlichen Menschen und dadurch immer eine Reise wert. Den Halbmarathon würde ich jedoch nur bedingt weiterempfehlen. Der Start mit dem direkten Lauf über die Brücke ist einmalig schön, allerdings hat man damit auch gleich das Highlight hinter sich gelassen. Nach der Brücke geht es nur geradeaus, an der Bahnlinie entlang und über zwei Wendepunkten wieder zurück. 

Die organisierte Verpflegung im Ziel hätte meiner Meinung nach besser sein können. Wer sich direkt nach dem Zieleinlauf auf Wasser freut, wird schnell enttäuscht. Erst müssen noch etwa 200 m zurückgelegt werden und dann Anstellen in einer Menschentraube, um durch die Verpflegungsschleusen an Wasser, Eis und grüne Bananen zu kommen. 

Alles in allem war es jedoch ein geiler Trip!

  

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