Der finale Trainingsplan für die Mission Heimspiel 2016 stand fest. Die ersten Monate dieses Jahres waren akribisch geplant, um dort, wo 2015 alles begonnen hatte, die magischen drei Stunden zu knacken. Sämtliche Leistungstests waren mit offiziellen Läufen belegt – es hätte einfach perfekt werden können. Anfang des Jahres wurde ich jedoch eines Besseren belehrt und eine hartnäckige Erkältung ließ sich nicht abschütteln. Es war relativ klar, dass ein Marathon mit Bestzeit nichts wird.
Es folgte schlechte Laune, die jedoch relativ schnell verflog. Der Grund dafür war einfach und lässt sich mit zwei Buchstaben auch gut beim Namen nennen: JP (Jan-Philipp)!
Für JP war es damals in Amsterdam schon klar, dass er in Hamburg nicht mitlaufen kann, dafür aber ein Cheerpoint plant. Die Ideen zum Cheerpoint wurden immer genialer und am Ende wollte man einfach dabei sein. Last-Minute-Startplätze für verschiedene Staffeln lehnte ich ab, denn ich wollte um jeden Preis beim Cheeren dabei sein – und wenn ich mir ein Lauf entgehen lasse, soll das schon was heißen.
Die Woche von dem Event
Die Orga-Crew für den Cheerpoint war mittlerweile schon auf über zehn Leute angewachsen. Wir planten, was wir für die Stationen benötigte, wer es besorgt und – ganz wichtig – WO wir eigentlich stehen werden. Die Auswahl der Cheerpoints war schon fast eine Wissenschaft für sich. Wir wollten an zwei Punkten anfeuern, mussten aber auch relativ schnell von Punkt A zu Punkt B umziehen können, um am ersten Cheerpoint die Letzten noch zu erwischen, aber beim zweiten Punkt die Ersten nicht zu verpassen. Außerdem sollte der zweite Punkt die Läufer noch genügend pushen für die letzten Kilometer – alles nicht so einfach.
Als die Planung abgeschlossen war, ging es an die Umsetzung. Das Material wurde beschafft, es wurden Schilder gebastelt und Ankündigungen auf Facebook geschrieben. Allein mit dem Basteln der Schilder waren JP und Ulli knappe sieben Stunden beschäftigt. Die Schilder hatten verschiedene Sprüche, die zumindest den Tide Runners sehr bekannt vorkommen sollten:
- Ab hier bitte Shawaba-Pace!
- Never not running = der Gin des Lebens.
- Hat jemand Basti gesehen ?
- WER SEID IHR ?
- Noch 4km. Kein betreutes Wohnen. Jeder lädt sich den Track. Wird super!
- Kurze Runde is heut nicht.
- Warum laufen die alle? Is‘ Mittwoch!
- Is doch nur ein 42km Segment!
- Crewlove is true love
- bei kilometer 7 macht man kniebuegen oder trinkt schnaps.. also gib gas
- Da vorne ist ein Fotograf – Fäuste hoch !
- Dr. Till und Furious Fuhrtwängler bitte schnell ins Ziel
- Nicht vor Micha laufen – der biegt sonst einfach ab.
- Peter hat kein Facebook
- Gib gas Basti – ausruhen kannst du dich in Nizza
- Shine light like a briamond!
- My running drinking has a problem team
- Wieso ist hier keine Hüpfburg auf der Strecke ?
- Heute starten und enden wir NICHT an der Superbude
- shake out run war gestern
Eine Nacht noch…
Wie zu jedem Event gab es am Vortag wieder einen Shakeout-Run und eine Pasta-Party am Abend. Für die Läufer ging es anschließend Richtung Bett und die Cheer-Crew schwärmte aus, um die letzten Vorbereitungen abzuschließen. Das finale Briefing fand statt, die Cheerpoints wurden besichtigt, das Material auf die Autos verteilt, Schilder angebracht und die Straßen mit Sprühkreide, zur Ankündigung des Cheerpoints bemalt. Wir waren bereit für den Marathon!
Raceday: If you don’t run, your cheer!
Endlich war es soweit und zusammenfassend lässt sich sagen: Der Marathon 2016 war einfach nur eine geile Party. Es hat total Spaß gemacht, 20 Kilogramm Konfetti und über 40 Konfettikanonen zu verballern und dazu noch in viele glückliche Gesichter zu schauen. Ich bin immer noch ganz beeindruckt von der Cheer-Crew. Es lief einfach tadellos. Frühstück, Brötchen, Bier, Schnaps, Kuchen, Musik, Fotos etc. – für alles war gesorgt. So muss ein Lauf sein, wenn man selbst nicht laufen kann: If you don’t run, you cheer!