Rückblick aus Wedel: Entspannt ist anders…

Eine Woche vor meiner Premiere beim Ironman 70.3. wollte ich den Lauf in Wedel eigentlich recht entspannt angehen. Entspannt einen Wettkampf zu laufen, stellt mich jedoch regelmäßig vor eine große Herausforderung. Die Atmosphäre, der Startbereich und das ganze Drumherum hat eine besondere Auswirkung auf mich und lässt mich alles andere sein, nur nicht entspannt.

Da es mir dieses Rennen wirklich ernst war, ließ ich auch gleich meinen Raceschuh daheim und entschied mich für meinen gut gedämpfte, schweren Marathonschuh.

Da es in Hamburg zur Zeit wieder kälter ist, wählte ich zusätzlich noch ein langes Laufoutfit. Am Deich mit dem Wind kann es schon recht frisch werden und sicher ist sicher.

Die letzten Vorbereitungen vor dem Start

Vor dem Start gab es noch eine Laugenstange zum Frühstück und manchmal weiß ich selber nicht so recht was dann passiert. Beim Umziehen entschied ich mich spontan die lange Tight durch die kurze Hose zu tauschen und mich ein wenig aufzuwärmen. Der Startblock war schon recht voll, weshalb ich mich von vorne in den Startblock schlich.

Vor dem Start (Foto: Andi Runner)

Im Startblock analysierte ich direkt den Anfang der Strecke. Es ging direkt in eine scharfe Linkskurve.

Für mich viel die Wahl der Position auf eine mittlere, leicht rechte Position, um bestmöglich in das Rennen zu starten.

Keine Ahnung warum ich mich schon wieder soweit vorne eingeordnet habe. Das konnte ja nur eskalieren…

Der 10 Kilometerlauf startet

Es ging gleich mit einer Pace von 3:46 auf dem ersten Kilometern gut los. Ich habe kurz überlegt, entschied mich aber das Tempo nicht weiter mitzugehen. Mein Tempo pendelte sich auf dem zweiten Kilometer bei 3:54 ein, wodurch ich noch überholt wurde und auf den 8. Platz zurückfiel.

Die ersten Meter vom 10 Kilometer Lauf (Foto: Kai Weise)

Das Tempo war mir eigentlich noch viel zu hoch, aber ich merkte, dass die Läufer vor mit schon ein wenig langsamer wurden — was wiederum bei mir zu einer weiteren Motivation geführt hatte. Ich hatte ein Ziel vor Augen und lief mein Tempo konstant weiter. Es ging langsam in die Marsch raus und ich nutzte die kleineren Anstiege für Tempospitzen.

Ich dachte mir, dass meine Konkurrenten sicherlich langsamer an den Anstiegen werden, also musst du schneller werde.

Meine Idee schien aufzugehen und so war ich kurz vor dem Wendepunkt bei Kilometer 6 schon an Position 6 vorgerückt. Der Abstand wurde nun immer kleiner und ich konnte nach dem Wendepunkt zum erneuten Überholen ansetzen.

Die vorderen Läufer waren allerdings nicht mehr in Sichtweite und durch den Richtungswechsel gab es auch absolut keinen Wind mehr. Es war merkwürdig still auf der Strecke, die Sonne schien und mir wurde in meinem „Winteroutfit“ ziemlich warm, was direkt zu einem kleinen „Motivationseinbruch“ führte. Gut, dass ich noch meine lange Tight ausgezogen hatte.

Meine Zwischenzeiten vom 10 Kilometerlauf in Wedel

Zu meinem Glück werden zum Ende des 7ten Kilometers die Läufer vom später startenden 5 Kilometerlauf auf die Strecke geführt. Ein paar Meter vor mir bog direkt Benjamin, welchen ich vom Laufen und den Tide Runners Hamburg kannte, auf die Strecke.

Ich hatte eine neue Motivation gefunden und wollte unbedingt an ihm dranbleiben. Es ging auf die letzten Kilometer – wobei bei Kilometer 9 noch ein Anstieg bewältigt werden musste.

Endspurt – Die letzten Meter (Foto: Kai Weise)

Als die Strecke wieder flacher wurde, konnte ich noch einmal mit meinem Tempo aufdrehen und habe tatsächlich mit 3:45 meinen schnellsten Kilometer hingelegt.

Medaille und Ananas vom Halbmarathon Wedel

Am Ende konnte ich mich über eine tolle Medaille, eine Ananas und eine neue Bestzeit von 39:04 über die 10 Kilometer freuen.

Fazit

Mit meiner neuen Bestzeit bin ich absolut zufrieden. Am Ende kommt doch immer alles ein wenig anders als man es sich vornimmt und Jana und Ich müssen bei meinen Vorhaben: „Heute mal ruhiger“ immer lachen. Es hat noch nie geklappt, aber vielleicht ist genau das mein Ritual, welches ich vor einem Lauf brauche, um für mich die nötige Ruhe zu finden und den Druck rauszunehmen.

An dieser Stelle auch vielen Dank an die unzähligen Helfer, die den Wedeler Halbmarathon immer wieder zu einem tollen Erlebnis machen.

Meine Glückwünsche gehen natürlich auch an alle anderen Finisher, besonders natürlich an meine Laufbuddys von den Tide Runners Hamburg, die heute wieder fantastische Ergebnisse hinlegt haben.

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